1. Mannschaft
Aufgrund mehrerer Erkrankungen und anderweitiger Verpflichtungen musste das Regionalliga-Auswärtsspiel am Untermain gegen Klingenberg leider abgesagt werden. Mit 1:7 Punkten und einem schlechten Brettpunktverhältnis bedarf es in den verbleibenden Runden einer besonderen Anstrengung, um den Klassenerhalt zu sichern.
2. Mannschaft
In der Bezirksliga-Ost empfing unsere 2. Mannschaft die Steigerwaldtruppe aus Gerolzhofen um unseren früheren 2. Vorsitzenden Michael Birken. Obwohl nominell deutlich überlegen, nahm der Wettkampf für uns keinen guten Verlauf. Nach der schnellen Führung durch Horst Wiener an Brett 6 konnte nur noch Mannschaftsführer Karlo Heilmann an Brett 5 voll punkten. Remis steuerten noch Alexander Brückner (2) und Fred Reinl (3) bei. Die übrigen Partien konnten die Gäste erfolgreich gestalten, sodass am Ende eine 3:5 Niederlage zu Buche stand. Damit steht die Mannschaft mit 4:4 Punkten im Mittelfeld.
3. Mannschaft
Ähnlich wie der 2. Mannschaft erging es unserer Dritten in der Kreisliga im Wettkampf gegen den Dicken Turm Münnerstadt I. Auch hier verhalfen ein DWZ-Übergewicht und eine kampflos gewonnene Partie nicht zu Mannschaftspunkten. Günstige Stellungen versandeten ins Remis und schwierige Positionen gingen verloren. Neben dem kampflosen Gewinn konnten nur Günther Memmel, Dr. Stefan Fösel, Arno Ziegler, Zoheir Hawout jeweils ein Remis beisteuern. Dagegen konnte die Münnerstädter Truppe drei Partiegewinne einfahren und damit einen 5:3 Sieg erringen, gleichzeitig verbunden mit der Tabellenführung. Unsere Kreisligamannschaft nimmt mit 0:6 Punkten derzeit leider die Gegenposition dazu ein.
4. Mannschaft
Die von Stefan Dütsch geführte junge Mannschaft ließ im A-Klassen-Wettkampf gegen den Dicken Turm Münnerstadt II keine Unklarheiten aufkommen. Beinahe hätte es die „Höchststrafe“ (in Form eines 6:0) gegeben. Mit dem letztendlichen 5:1 Sieg hat das junge Team ebenso wie Bad Königshofen II 8:0 Mannschaftspunkte. Hier wird wohl die direkte Begegnung am vorletzten Spieltag im Februar über die Meisterschaft entscheiden. Wie gut die Form der vierten Mannschaft tatsächlich ist und welche sehenswerten Kombinationen am Ende knapp nicht auf dem Brett landeten, beschreibt Stefan Dütsch im ausführlichen Bericht zum Spieltag mit Fotos in Münnerstadt:
Bericht zum Sieg der vierten Mannschaft in Münnerstadt
Da die Gegner zwei in der Mobilität eingeschränkte Spieler in ihren Reihen hatten, machte sich die 4. Mannschaft des Schachklubs Schweinfurt 2000 am Sonntag trotz Heimspielrecht auf nach Münnerstadt, um dort gegen deren Reserve anzutreten.
Die Vorzeichen für einen Sieg standen gut, konnte doch mit Julian Bandorf, Hannes Dütsch, Stefan Dütsch, Luis Gerull, David Golunski und Kilian Dütsch eine durchaus vorzeigbare Mannschaft ins Rennen geschickt werden.
Allerdings nahm die Begegnung zunächst einen unerwarteten Verlauf. Davids Gegner an Brett 5, Johannes Reichert, stellte zwar bereits in Zug 4 einen Springer ein. Allerdings vernachlässigte David nach dem Figurengewinn vollkommen die Entwicklung seines Königsflügels. Auch eine etwas deplatzierte Dame konnte nachfolgend nicht mehr spielbestimmend eingreifen, sodass der Gegner am Königsflügel weitgehend freies Spiel hatte und dort seine Figuren formierte. Ein kleiner Patzer Davids in Zug 18 ließ den bis dahin noch materiell spürbaren Vorteil weitgehend dahinschmelzen und der König hatte sich noch immer nicht in Sicherheit gebracht. Allerdings konnte der Gegner den Patzer nicht zu seinem Vorteil nutzen und das Pendel schlug wieder zugunsten von David aus. Danach lieferte David ein fast fehlerfreies Spiel ab, um dann aber in Zug 28 eine Mattdrohung des Gegners zuzulassen. Das haben wohl beide in diesem Moment nicht so ganz klar erkannt, sodass noch kurz im Zentrum zwei Bauern abgetauscht worden sind. Dann ging dem Gegner aber wohl doch noch das Licht auf und er hat zugeschlagen. Matt auf h7 in Zug 30. Somit lag Schweinfurt bereits nach 54 Minuten völlig unerwartet hinten.
Dann aber wendete sich das Blatt. Nur 7 Minuten später konnte Kilian seinen Gegner Samuel Hild an Brett 6 in die Knie zwingen und den ersten Punkt für Schweinfurt holen. Allerdings lag hier über große Strecken der Partie der Vorteil beim Gegner, da Kilian in der Eröffnung nicht ganz sauber agierte. Erst im Endspiel konnte Kilian seine Routine ausspielen und den Sack zumachen.
Es folgte knapp eine viertel Stunde später der Sieg seines Bruders Hannes Dütsch an Brett 2 gegen Peter Gundalach. Hannes spielte fast völlig fehlerfrei seine Eröffnung und nutze den ersten Patzer des Gegners in Zug 15 sofort zu seinem Vorteil aus. Die erste Leichtfigur sollte ein Opfer des leichtsinnigen Spiels des Gegners am Königsflügel werden. Damit war der Gegner anscheinend nicht einverstanden und es gab gleich obendrauf das nächste Geschenk. Der Gegner opferte völlig unnötig einen Turm – und das, obwohl noch nicht Weihnachten ist. Unmittelbar im Anschluss wurden einige Leichtfiguren getauscht und die damit geöffnete h-Linie machte den Weg für den finalen Angriff auf den gegnerischen König frei. Der Batterie von zwei Türmen und der Dame hatte Peter Gundalach nichts mehr entgegenzusetzen und er gab in Zug 23 auf.
Knappe 10 Minuten später hat dann auch Julian an Brett 1 seinem Gegner gezeigt, was in einem Sizilianer so alles stecken kann, wenn man sich gut vorbereitet. Julian hat über die gesamte Partie völlig fehlerfrei gespielt. Einzig in Zug 13 hat er nicht die taktische Möglichkeit gesehen, einen ganzen Springer zu gewinnen und er gab sich stattdessen mit dem zweiten gewonnen Bauern und dem Damentausch zufrieden. Trotzdem hat Til Schneider in Zug 28 dann eingesehen, dass er den beiden Türmen auf der zweiten Reihe und den beiden verbundenen a+b Freibauern nicht mehr wirklich etwas entgegnen kann – eine wirklich sehr schöne Partie! Hier die Stellung in Zug 13 (schwarz am Zug):
Nach weiteren 6 Minuten ging dann auch die Partie an Brett 4 zu Ende und Roland Kneuer aus Münnerstadt streckte nach dem Verlust seiner Dame die Waffen. Allerdings verlief diese Partie recht wechselhaft. In Zug 8 stellte Luis bereits leichtsinnig einen Läufer ein. Gekonnt gelang es ihm aber dafür im Austausch drei Bauern zu ergattern. Sein Gegner hielt es dennoch nicht für notwendig, seinen König durch die lange Rochade in Sicherheit zu bringen, obwohl der Königsflügel bereits völlig zerstört war und dort kein einziger Bauer zum Schutz des Königs verblieben ist. Nach wechselhaftem Spiel mit Patzern auf beiden Seiten übersah Luis in Zug 20 die sichere Möglichkeit mit einem Grundreihenschach die gegnerische Dame gegen Turm und Läufer zu erobern. Auch das einzügige Matt in Zug 30 übersah er zunächst, um dann nach einem weiteren Schachgebot im darauffolgenden Zug dann doch den finalen Treffer zu landen. Zwischenstand zu diesem Zeitpunkt 4:1
Die letzte laufende Partie von Stefan war dann nur noch Ergebniskosmetik. Eine über die gesamte Dauer souverän gespielte Partie nahm ab Zug 19 durch den ersten Patzer des Gegners einen unabwendbaren Verlauf. Der erste Mehrbauer wurde in Zug 20 erobert, der zweite folgte in Zug 24, was den ersten gedeckten Freibauern von Stefan auf dem Brett erscheinen ließ. Zu diesem Zeitpunkt befand sich obendrein bereits einer der Türme auf der zweiten Reihe des Gegners, um dort für Unruhe zu sorgen und den gegnerischen König vom weiteren Spielgeschehen abzuschneiden. Nach ein wenig taktischem Geplänkel gab sich der Gegner noch nicht geschlagen und versuchte noch mit einem verwegenen letzten Angriffsversuch den Spieß umzudrehen. Dies konnte jedoch lässig abgeblockt werden, sodass sich der Freibauer langsam auf seine Reise Richtung gegnerischer Grundreihe machen konnte. Nachdem im 43. Zug auch noch der letzte verbliebene Läufer erobert werden konnte, gab Harald Köhler dann nach knapp über zwei Stunden doch auf. Der Freibauer hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei Felder vor sich, um zur Dame zu werden.
5. und 6. Mannschaft
In der B-Klasse stand das vereinsinterne Duell zwischen den Jugendspielern der 5. Mannschaft und der ausschließlich weiblich besetzten 6. Mannschaft an. Die 5. Mannschaft musste einen kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfall verkraften und verlor daher an Brett 4 kampflos. Dies konnte jedoch Nachwuchsspielerin Emma Al Azhari mit einem Sieg an Brett 3 kompensieren. An Brett 2 setzte sich Elli Kassubek gegen ihren jungen Widersacher durch, sodass der Ausgang des Wettkampfs vom Mutter-Sohn-Duell an Brett 1 zwischen Melanie und Simon Sax abhing. Nach spannendem Geschehen konnte letztlich Simon einen taktischen Trick anwenden und den Partiegewinn sichern. Damit endete der Wettkampf nach Ansicht der Beobachter und Betreuerinnen gerechterweise unentschieden 2:2. Die Frauen- und Mädchenmannschaft rangiert damit auf Platz 2 der Tabelle, die 5. Mannschaft direkt dahinter.
7. Mannschaft
Zum B-Klassen-Auswärtsspiel gegen Trappstadt II musste unser Youngster-Team bis kurz vor Thüringen reisen. Kurzfristig sprang Lukas Foitzik für den erkrankten Harald Damme ein. Trotz Ersatz legten die Jungs gegen die einige Jahre älteren Gegner los wie die Feuerwehr. Timo Spasow erwischte seinen Gegner auf dem falschen Fuß und setzte nach wenigen Zügen Matt. Der 5-jährige Viktor Solomenko büßte zwar einige Bauern ein, lauerte aber auf seine Chance. Die bot sich nach einem unbedachten Zug des Gegners und Viktor verkündete mit einem Lächeln „Schachmatt“. Robert Damme knöpfte seinem Gegner einiges an Material ab und wäre nach einem schlampigen Zug seinerseits beinahe noch ins Straucheln gekommen. Doch der Gegner ließ die Chance aus. Im Anschluss ließ Robert nichts mehr anbrennen und setzte ebenfalls Matt. Mit 3:0 in Führung liegend konnte Lukas Foitzik schließlich das Remisangebot des Gegners ruhigen Gewissens zum 3,5:0,5 Sieg annehmen. Damit steht die Mannschaft knapp hinter der 5. Mannschaft in der Tabelle.
Im neuen Jahr 2023 geht es am 15.01. in den Schlussspurt der Saison, in der für einige Mannschaften aus Schweinfurt am Ende ein Auf- oder Abstieg stehen könnte. Die Paarungen sowie die komplette Saisonvorschau gibt es hier im Überblick oder auf der Übersichtsseite mit allen Informationen der Mannschaften.
(Bericht und Fotos: Wolfang Kassubek, Stefan Dütsch)