Der Schachklub Schweinfurt 2000 veranstaltete traditionell am langen Wochenende über Fronleichnam zum 31. Mal das Schweinfurt Open im Schachzentrum Spinnmühle direkt am Main. Insgesamt fanden sich 83 Personen aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland zum klassischen Schach in Schweinfurt ein, davon etwa 10 % Frauen und Mädchen sowie viel Schachnachwuchs. Damit konnte der Rekord aus dem Jahr 2013 mit 71 Teilnehmenden klar überboten werden!
Nach der Begrüßung durch Sportamtsleiter Rene Gutermann ging es gleich zur Sache. An vier Tagen wurden in sieben Runden Schweizer-System die Siegerinnen und Preisträger ermittelt. Zusätzlich gab es für die besten Schweinfurter Spielerinnen und Spieler den Titel „Schweinfurter Stadtmeister/in“ zu erringen. Erstmals entschied sich der Veranstalter zudem, die Zeitkontrolle auf 2 Stunden plus 30 Sekunden pro Zug für die gesamte Partie umzustellen. Dies führte auch während des Turniers zu grundlegend positiver Resonanz von vielen Seiten, auch wenn Zeitnotkrimis wie aus Runde 4 mit ca. 6 ¼ Stunden ermöglicht wurden.
Wie fast in jedem Jahr trugen auch heuer wieder die Temperaturen nahe 30 Grad ihren Teil zu hitzigen Gefechten auf dem Schachbrett bei. Am ersten Tag konnte auch die noch angenehme morgendliche Sommerluft nicht verhindern, dass ein Brett kurioserweise mit zwei schwarzen Königen und ohne Dame startete. Doch auch diese Besonderheit konnte unter der souveränen Turnierleitung von Dr. Markus Veldkamp (SK Mainaschaff) keine Probleme auslösen. Nach gespielten sechs Runden stand am letzten Tag allen Spielerinnen und Spielern noch eine heiße und spannende Schlussrunde bevor. Bis dahin war vor allem die hohe Leistungsdichte auffällig, genauso wie das Spiel weit über dem DWZ-Niveau der Startrangliste von vielen Teilnehmenden.
Gleich sechs Spieler lagen mit fünf Punkten aus sechs Runden gleichauf und mussten jeweils gegeneinander antreten. Am Ende hatte der aus Tschechien stammende Michal Bodicky (Aachen) die besten Kraftreserven.Er gewann seine Partie gegen Jakob Roth (Stetten) und erreichte punktgleich dank der besseren Wertung den 1. Platz vor Timo Helm (Bad Neustadt), der gegen Ludwig Roth (Stetten) die Oberhand behielt. Die dritte der Entscheidungspartien zwischen Peter Hagen (Bayreuth) und Lokalmatador Jaro Neubauer (Schweinfurt) endete Remis.
Damit ergab sich das folgende Endklassement, das teilweise erst durch das dritte Feinwertungskriterium entschieden wurde:
1. Michal Bodicky
2. Timo Helm
3. Peter Hagen
4. Michael Schmid
5. Jaro Neubauer
Jaro Neubauer sicherte sich damit auch den Pokal des Schweinfurter Stadtmeisters. Vorjahressieger Edwin Fischer aus Chemnitz musste sich mit Rang 6 begnügen. Den Pokal für die beste weibliche Teilnehmerin durfte Jana Bardorz (Rottendorf) in Empfang nehmen. Den Jugendpokal erhielt Marius Botschek (Walldorf). Als bester Senior wurde Horst Wiener (Schweinfurt) ermittelt. Den Stadtmeister-Pokal für den besten Schweinfurter Jugendlichen durfte David Valean nach Hause tragen. Alle Ergebnisse gibt es hier: Abschlusstabelle, Runde 1, Runde 2, Runde 3, Runde 4, Runde 5, Runde 6, Runde 7.
Abschließend bedankte sich der 1. Vorsitzende des SK Schweinfurt Wolfgang Kassubek bei allen fleißigen Helferinnen und Helfern, ohne die ein solches Turnier nicht möglich wäre, und wünschte den Teilnehmenden eine gute Heimreise. Gleichzeitig lud er bereits zur 32. Ausgabe des Opens im Jahr 2024 ein, wie gewohnt über das lange Fronleichnam-Wochenende.
Weiterhin sind wir immer auf der Suche nach Verbesserungsvorschlägen, die wir versuchen könnten umzusetzen, sodass unser Turnier optimaler abläuft. Falls es einen konstruktiven Kritikpunkt (oder auch explizites Lob) von Seite der Teilnehmenden gibt, freuen wir uns jederzeit über Hinweise per Mail an .
(Fotos: Wolfgang Kassubek und Markus Veldkamp, Bericht: Wolfgang Kassubek)